Grundlagen und Anwendungen

"Spielen, richtig verstanden, ist etwas wunderschönes" (Loriot)

Spieltheorie - Ein Widerspruch in sich?

Spielen - da denkt man an "Mensch, ärgere Dich nicht", "Schach", vielleicht auch Nintendo oder gar Fußball. Die Verbindung TMSZ --- Spielen leuchtet erfahrenen Teilnehmern sicher sofort ein (auch ein Mathematiker braucht mal Pause). Aber was hat das mit Mathematik zu tun?

Spätestens seit "Monopoly" wissen wir, dass auch big business letztlich nur ein Spiel ist. Die Schloßallee bekommt nur, wer die Nase vorn hat und sich nicht austricksen lässt, und genau hier ist Nachdenken gefragt: Kaufe ich mir jetzt den Westbahnhof und verdiene sofort Geld oder warte ich lieber und treibe zwei Runden später als Bau-Tycoon meine Mitspieler völlig ins Verderben? Aber was ist, wenn mir jemand zuvorkommt?

Damit sind wir bei der Kernfrage angekommen: Was soll ich tun? Diese Frage stellen sich viele:

• Manager

  Aktien kaufen oder verkaufen?

• Betriebssysteme:

  Gari Kasparov

  Welche Daten werfe ich aus dem schnellen Zwischenspeicher raus, um Platz zu schaffen?

• Fußballer:

  Passen oder einen Fernschuss versuchen?

• Politiker:

  Diplomatie oder Militär?

• Schüler:

  Schwänzen oder Pauken?

• Gari Kimowitsch Kasparow:

  Soll ich einen Turm opfern, um dafür meine Stellung zu verbessern?

John Nash

Da ist guter Rat teuer, wird aber auch schonmal mit dem Nobelpreis belohnt, der 1994 an John Harsanyi, John Nash und Reinhard Selten ging. Auf den Spuren dieser drei werden wir uns im Workshop mit der Theorie des Spielens beschäftigen und zum Beispiel erfahren, wie man die bekannte Regel "Einer teilt, der andere sucht aus" erweitern kann, wenn sich mehr als zwei Leute ein Stück Kuchen teilen möchten.

Eines sei schon verraten: Du bist nicht allein! Der rote Faden der Spieltheorie ist nämlich, dass es stets mehrere Spieler (oder auch Teams...) gibt, von denen jeder das größte Stück des Kuchens haben möchte. Bei uns sind aber wenigstens die Schiedsrichter nicht bestechlich.